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Jahresbericht 2005/06

 

Bericht der Schulleiterin über das Schuljahr 2005/06

„Kinder, Kinder! Wie wohl Kinder im 18. Jahrhundert im Schloss Ahrensburg gelebt haben?" Unter der Leitung von Frau Hehmann und Frau Domansky-Butz hat sich die Klasse 5b ein halbes Schuljahr in unterschiedlichen Gruppen mit dieser Frage beschäftigt, um anschließend ihre schriftlichen, bildnerischen und musikalischen Ergebnisse fortlaufend in Form von medialen Blogs zu präsentieren. Den Höhenpunkt bildete das Schlossfest im Mai. Nebenbei nahm diese Klasse mit dem handlungs-, ziel- und produktorientierten Projekt am Bundeswettbewerb „Schule@Museum" teil - und gewann den Titel! Herzlichen Glückwunsch!

Am 21. Dezember - dem letzten Schultag vor den Weihnachtsferien - wurde der Erweiterungsbau der Cafeteria eingeweiht. Die Klasse 9a hat in Eigenregie die Gesamtverantwortung für die Gestaltung der sehr erfolgreichen Feier übernommen! Vor den Gästen, zu denen u.a. Herr Fielmann und die Bürgermeisterin Frau Pepper gehörten, betonten die Schülersprecher im Namen der gesamten Schülerschaft noch einmal die besondere Bedeutung des Cafeteria-Ausbaus als einen ersten Schritt auf dem Weg zu dem lange ersehnten Foyer, das nun näher rückt. An dieser Stelle geht mein persönlicher Dank an Herrn Fielmann, der auf dieser Veranstaltung die Zusammenarbeit mit der Stor-marnschule um ein weiteres Jahr verlängerte. Große Anerkennung verdienen unsere Cafeteriamütter, -väter und -großeitern für ihr unermüdliches Engagement!

Unser Jugendkammerchor hatte im vergangenen Jahr mit dem englischen Chor der Woodbridge School ein Gemeinschaftsprojekt durchgeführt und damit zur Verstärkung und Intensivierung der schon bestehenden Auslandskontakte der Schule beigetragen. Nun ergibt sich eine weitere Möglichkeit in dieser Richtung: Die Stormarnschule wird in den kommenden drei Jahren gemeinsam mit der Schule in Woodbridge, einer Schule in Estland und einer Schule in den Niederlanden Massen-, fächer-, Jahrgangs- und schulübergreifend an einem internationalen Projekt arbeiten: „CATCH: Culture Across The Channel". Wir betrachten das Projekt als einen wichtigen Beitrag zum interkulturellen Lernen.

Das Thema „individuelle Förderung" beschäftigt im Augenblick nicht nur das Kultusministerium, sondern auch alle Schulen, die ihren pädagogischen Auftrag ernst nehmen. Förderung findet überall dort statt, wo Schülerinnen und Schüler ein reichhaltiges Lernangebot (innerhalb und außerhalb des Unterrichts) erhalten, aus dem sie ihre Schwerpunkte auswählen können. Neben der Musik, die der Stormarnschule ihr besonderes Profil gibt, und zahlreichen Arbeitsgemeinschaften gibt es eine Fülle von Wettbewerben, an denen unsere Schülerinnen und Schüler erfolgreich teilnehmen. Lennart Stern hat bei der Bundesolympiade für Mathematik den 3. Platz belegt! Für den Nachwuchs bietet Frau Klioba jetzt eine Mathematik-AG an, die auf diese Wettbewerbe vorbereitet - nebenbei wird wirksam für den Unterricht immanent wiederholt. JEDER kann daran teilnehmen!

Und Christian Tigges und Clemens Löscher haben sich erfolgreich für die deutsche Sommerakademie qualifiziert. Neben beachtlichen Erfolgen unserer Leichtathleten und unserer Schwimmmannschaft möchte ich hier auch die erfolgreiche Teilnahme am Talentwettbewerb des Deutschen Fußballbundes anlässlich der WM erwähnen: Sie ist dem engagierten Vater Herrn Antella zu verdanken.

Seit diesem Schuljahr hat die Stormarnschule eine Presse-AG: Unter der Leitung von Frau Hörberg beobachten Schülerinnen das Leben an unserer Schule, entscheiden dann, was an die Öffentlichkeit gehen soll, und verfassen Berichte, die an einen selbst erstellten Presseverteiler gegeben werden. Nebenbei werden das Schreiben, der Umgang mit der Sprache und das wissenschaftliche Recherchieren geschult. Die AG arbeitet eng zusammen mit der AG Digitales Fotografieren, beide sehen die Ergebnisse ihrer Arbeit natürlich auch in dieses Jahrbuch einfließen.

Genauso fördern wir innerhalb des Unterrichts: Im Projektunterricht des 13. Jahrgangs haben Schüler ein digitales Messgerät entwickelt und gebaut; im Informatikunterricht wurde ein Roboter konstruiert. Genau diese Schüler tragen heute - mittlerweile sind sie Studenten - mit ihren Ideen und Kenntnissen zu einer Weiterentwicklung des naturwissenschaftlichen Unterrichts bei durch die Erstellung eines Curriculums, das sie für das Land Schleswig-Holstein verbindlich machen wollen. Das Ziel ist: Motivationssteigerung und Begeisterung der Schülerinnen und Schüler für die Naturwissenschaften.

Ein Dauerthema auch noch in den kommenden Jahren wird die Raumknappheit an der Stormarnschule sein, eng verknüpft mit der ebenfalls jährlich wiederkehrenden Frage: Wie viele Schülerinnen und Schüler können wir jeweils neu aufnehmen und wie viele 5. Klassen wird es dann geben? In meinem letzten Jahresbericht 2004/2005 habe ich die grundsätzlichen Überlegungen zu diesem Thema ausführlich dargelegt, sodass ich jetzt nur kurz auf die aktuelle Situation eingehe: Auch in diesem Schuljahr haben wir aufgrund hoher Anmeldezahlen wieder Schülerinnen und Schüler an umliegende Schulen abgeben müssen; die Anfangsklassenbegrenzung gilt - in Absprache mit der Stadt - auch weiterhin. Wir versuchen allerdings, die vorhandenen Raumkapazitäten durch Umwidmung und Ausbau optimal zu nutzen. Im Schuljahr 2006/2007 wird die Umgestaltung eines Trakts im Altbau fertig gestellt, dann verfügt die Schule u.a. über einen multifunktionalen Medienbereich, einen zusätzlichen Computerklassenraum und einen Konferenzraum mit einer jeweils entsprechenden Ausstattung.

Zum Halbjahreswechsel begannen Frau Stehn mit den Fächern Mathematik und Musik und Herr Dr. Muschik mit den Fächern Französisch und Geschichte ihre Tätigkeit an der Stormarnschule. Als neue Studienreferendarinnen begrüßten wir zu Beginn des zweiten Halbjahres Frau Dr. Schneider-Geest, die in den Fächern Deutsch und Englisch ausgebildet wird, und Frau Heling-Opitz mit den Fächern Englisch und Erdkunde.

Frau Hopp hat ihre Ausbildung bravourös absolviert und hat zum neuen Schuljahr eine Stelle an einem Hamburger Gymnasium antreten können. Frau Oberstudienrätin Ahues, die als Koordinatorin für schulfachliche Aufgaben der erweiterten Schulleitung angehörte und viele gewinnbringende Impulse gegeben hat, nahm zum neuen Schuljahr ihre Tätigkeit an der Deutschen Schule in Alexandria in Ägypten auf. Ganz so weit ist ein anderer Kollege nicht gegangen: Er bleibt uns in nachbarschaftlicher Nähe erhalten. Herr Oberstudienrat Burmeister ist im Juni zum Schulleiter des Gymnasiums im Schulzentrum Am Heimgarten gewählt worden. Eine fruchtbare Kooperation zwischen beiden Schulen, die schon immer bestanden hat, kann damit sicherlich noch intensiviert werden.

Herr Oberstudienrat Lohmann wurde am Ende des letzten Schuljahres feierlich in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet.

Zum siebten Mal haben unsere engagierten Eltern als Referenten/-innen ihre Berufe den Schülerinnen und Schülern der 9. bis 12. Klassen vorgestellt. Nach informativen Einzelvorstellungen im Eduard-Söring-Saal gab es - wie auch in den Vorjahren - eine „Berufs-Messe" und anschließend „Workshops" in kleinen Gruppen.

Dass EVIT (Externe Evaluation im Team) inzwischen stattgefunden hat, ist nun nichts Neues mehr - aber die insgesamt erfreulichen Ergebnisse sind durchaus einer Erwähnung wert, und wir wollen sie als Instrument nutzen, um unsere Arbeit weiterhin zu optimieren. Der EVTT-Be-richt vermag im Einzelnen brauchbare Hinweise auf hier und da notwendigen Veränderungsbedarf zu geben. Trotz der zahlreichen positiven und auch kritischen Rückmeldungen sollte aber die Bedeutung des EVIT-Prozesses nicht überschätzt werden. Die Stormarnschule lebt nicht in erster Linie von dem, was von außen angeordnet und verordnet wird (das gilt übrigens für jede Schule), sondern von dem, was sich innen abspielt, was die Menschen leisten, die Schülerinnen und Schüler sowohl wie das Kollegium. Unser gemeinsames Ziel ist schülerorientiertes Lehren und Lernen, nicht das Durchsetzen und Befolgen von Geboten und Verboten (wenn sie auch gleichwohl notwendig sind).

Ich bedanke mich bei meinen Kolleginnen und Kollegen, den Eltern, den Stadtvertretern und bei allen Schülerinnen und Schülern für ein Schuljahr, das ich aufgrund seiner Fülle in meinem Bericht nur schlaglichtartig darstellen konnte. Erlauben Sie mir, an dieser Stelle zwei Menschen besonders zu danken, die - genau besehen - das Leben an unserer Schule durch ihren Einsatz im Kern überhaupt erst ermöglichen: Sie sind da, wenn es im Januar wieder heißt: Schülerschule! Sie sind bei allen Konzerten, Klassenfesten, Wochenendveranstaltungen in der Sporthalle und zu den vielen außerschulischen Terminen da, kurzum: Auf sie können wir IMMER zählen. Sie garantieren reibungslose Abläufe. Wie viele Reparaturen haben sie in Eigenregie und aus eigenem Antrieb in ihrer Dienstzeit übernommen! Und: Sie haben das Ohr stets an der Schülerschaft - haben so manche Konflikte abwenden können: Möge dies auch weiterhin so sein - vielen Dank, Herr Degen, vielen Dank, Herr Wolfram!

 

Dr. Michaela Witte

aus: Jahrbuch 2005/06 der Stormarnschule Ahrensburg, S. 5, 6