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Gang des Erinnerns 2017

„Wenn ich mir Ihre Familie vorstelle, denke ich an eine Familie, die ich gerne kennengelernt hätte, Fritz war in meinem Alter, vielleicht wären wir befreundet gewesen, ich wohne ganz in der Nähe. In jedem Fall hätte man sich gekannt.“ (Finn Wolters)

„Den größten Eindruck machten jedoch auf mich die beiden Kinder Dorle und Fritz Ulrich Rath, die sich obschon der furchtbaren Umstände, des Selbstmordes der Mutter und des kurz darauf folgenden Ablebens des Vaters, nicht in Verbitterung oder Hass flüchteten, sondern ihren Weg als ungebrochene Menschen eingeschlagen haben.“ (Helena Hamann)

„Hätte ich selbst den Mut gehabt, gegen den Strom zu schwimmen? Wenn ich nachlese, welche Gesetze erlassen wurden zur Ausgrenzung und Terrorisierung der jüdischen Bevölkerung, bin ich entsetzt und auch darüber, wie konsequent diese von allen befolgt wurden.“ (Henri Brockmann) „Ich hoffe sehr, dass ich niemals in solch eine Situation komme, wenn doch, dann wünsche ich mir den Mut zur Zivilcourage“ (Justus Kropp)

Am 9. November, dem Jahrestag der Reichspogromnacht, wurde mit einem „Gang des Erinnerns“ der Ahrensburger Opfer des Nationalsozialismus gedacht.

Die Station bei den Stolpersteinen für die Familie Rath gestaltete dieses Jahr das Geschichts- und Geographieprofil des 10. Jahrgangs der Stormarnschule. Mit Frau Gerresheim studierten sie in den vergangenen Wochen Quellen über den Fall Rath und informierten sich über die Zeit des Nationalsozialismus. Vor diesem Hintergrund machten sich die Schülerinnen und Schüler Gedanken zu der Frage, was der Fall Rath für junge Ahrensburger von heute bedeutet. Dazu sind berührende persönliche Texte entstanden. Eine Auswahl wurde am Donnerstag von Finn Wolters, Leia Gadzali, Helena Hamann, Justus Kropp, Mathilda Kastien und Henri Brockmann vorgetragen.

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