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50 Jahre (1977)

 

Ahrensburgs Stormarnschule war schon alles: Vor-, Grund- und Realschule sowie Gymnasium

Im kommenden Jahr 50jähriges Jubiläum - Festwoche - Ehemalige sind geladen

 

AHRENSBURG (gf). -Auf ein halbes Jahrhundert Stormarnschul-Geschichte kann im kommenden Jahr zurückgeblickt werden. In dieser Zeit haben unter der Obhut von sieben Schulleitern 1330 Jungen und Mädchen die Stormarnschule mit dem Reifezeugnis verlassen. Gerade sie sind im kommenden Jahr zwischen dem 16. und dem 22. Mai mit aufgefordert, an den Jubiläums-Feierlichkeiten teilzunehmen. "50 Jahre Stormarnschule" - das soll nämlich groß gefeiert werden.

Die Anfänge der Schule sind eigentlich schon 22 Jahre früher, genau am 10. Juli 1905, zu suchen. Damals konstituierte sich ein Verein zur Gründung einer privaten "Höheren Mädchenschule und Vorschule für Knaben". Unter der Leitung der Mitgründerin Else Mehlis und einer weiteren Lehrerin wurde ein Jahr später mit dem Unterricht im Schulgebäude in der Bismarckallee 5 in zwei Klassen begonnen. Ein neuerrichtetes Schulgebäude konnte fünf Jahre später in der Waldstraße mit zehn Klassenräumen, einer Turnhalle und Lehrerwohnungen bezogen werden. 1913 war die "Höhere Mädchenschule" mit zehn aufsteigenden Klassen voll ausgebaut.

In eine öffentliche fünfstufige Rektoratsschule für Jungen und Mädchen wurde die Höhere Mädchenschule erst 14 Jahre später, 1927, umgewandelt. Sie diente unter dem Namen "Stormarnschule" als Zubringerschule für die Höheren Schulen in Bad Oldesloe und Wandsbek.

Die ehemalige private Töchterschule wurde bis 1930 und die private Grundschule bis 1936 abgebaut. in diesem Jahr konnte die Rektoratsschule auch in eine sechsklassige "Realschule im Entstehen" umgewandelt werden.

Parallel dazu liefen Bestrebungen, die Stormarnschule zu einer Vollanstalt auszubauen. Die Genehmigung wurde erteilt, und 1944 war der Ausbau zur "Oberschule für Jungen und Mädchen" abgeschlossen. Im gleichen Jahr wurden auch elf Schüler aus dem ersten Abiturientenjahrgang mit dem Reifezeugnis entlassen. Unter ihnen sieben Hamburgerinnen.

Die nach dem Krieg als Lazarett dienende Schule wurde 1946 wiedereröffnet. Es gab eine gewaltige "Schülerexplosion", und 1951 konnte der erste Erweiterungsbau mit sieben Klassenräumen, einem Musik- und einem Zeichensaal, Chemieräumen sowie einer Hausmeisterwohnung eingeweiht werden. Nur sieben Jahre danach wurde erneut angebaut. Durch 14 neue Klassenräume wurde der Schichtunterricht 1958 beseitigt. Außerdem entstand die Turn- und die Pausenhalle.

Der dritte und bisher letzte Erweiterungsbau beinhaltete 1969 elf neue Unterrichtsräume, Arzt- und Krankenzimmer, Werkraum und die Lehrerbücherei. Da an der Schule ständig angebaut wurde und das Gebäude in der Waldstraße nicht organisch wachsen konnte, ist eine Harmonie nicht gegeben, und die zumeist stiefmütterlich behandelten Fachräume - sie wurden immer nur umgebaut oder modernisiert - stellen ein Problem dar.

Klassenräume, so stellte Oberstudiendirektor Dr. Kirsche fest, seien jedoch genügend vorhanden. Einen Engpaß gab es vor knapp vier Jahren mit 1250 Schülern. Doch nach Eröffnung der Außenstelle Bargteheide 1972, die jetzt schon selbständiges Kreisgymnasium im Entstehen ist, und nach Einweihung der Heimgarten-Schule hat sich die Stormarnschülerzahl auf rund 800 eingependelt. Dennoch ist das Gymnasium das zweitgrößte des Landes Schleswig-Holstein.

Neben den bestehenden neusprachlichen und mathematisch-naturwissenschaftlichen Zweigen wurde 1967 ein musischer Oberstufenzweig eingerichtet. Zum Jubiläum wollen sich die Schüler aller "Zweige" mit ihrem Können vorstellen. Geplant sind Musikveranstaltungen und Ausstellungen, in denen Schüler vielleicht an den wissenschaftlichen Geräten arbeiten.

Für einige Veranstaltungen wird voraussichtlich in den Festsaal der Alfred-Rust-Schule ausgewichen werden müssen, doch auch die Idee eines Zeltes auf dem Stormarnschulgelände ist im Gespräch. Neben einem ebenfalls in der Woche geplanten Schulsportfest und einem Ball mit den Ehemaligen führt eine speziell zu diesem Jubiläum gegründete Laienspielgruppe das Shakespeare-Stück "Ein Sommernachtstraum" auf.

Bildunterschrift: [unter dem Foto von Else Mehlis] Die Stormarnschule wird im kommenden Jahr 50 Jahre alt. Genau das doppelte Alter hätte Else Mehlis, die 1906 die Leitung der privaten "Höheren Mädchenschule und Vorschule für Knaben", einem Vorläufer der heutigen Stormarnschule, übernahm. Die Schule wurde in der Bismarckallee 5 eröffnet und zog 1911 in die Waldstraße 14 um. Erst 1927 wurde sie in eine öffentliche Rektoratsschule mit dem Namen "Stormarnschule" umgewandelt.

aus: Stormarner Tageblatt von Sonnabend, 18.12.1976 - Veröffentlichung mit freundlicher Erlaubnis des Verlages