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Jahresbericht 1989/90

 

Bericht des Schulleiters über das Schuljahr 1989/90


Das Schuljahr 1989/90, das zunächst unter der durchaus positiven Voraussetzung der ausreichenden Versorgung mit Lehrerstunden begann, brachte in der zweiten Jahreshälfte unerwartete Schwierigkeiten.

Das erschütterndste Ereignis war der plötzliche Tod von Herrn Jäkel am 15. März, der mitten aus seinen bis zum letzten Augenblick versehenen Pflichten heraus schwer erkrankte und kurze Zeit später verstarb.

Das Jahr begann mit der Aufnahme der 73 Sextaner, die seither in drei Klassen unterrichtet werden. Sie wurden im Eduard-Söring-Saal nun schon traditionell von den sechsten Klassen mit Aufführungen und Chordarbietungen empfangen.

Demgegenüber bestanden am Ende des Schuljahres 82 Abiturienten die Reifeprüfung mit einem Notendurchschnitt von 2,54, während der beste Abiturient eine Durchschnittsnote von 1,2 erreichte. Aus Anlaß der Abschlußfeier wurden dem ehemaligen Schulsprecher, Bjarne Bäth, dem Fotografen der Schulchronik, Wolfgang Kunze, und 16 Gruppenleitern der letzten Projektwoche Buchgeschenke überreicht.

Die Schülerzahl war somit in diesem Jahr rückläufig, sie sank zum ersten Mal unter 700 (683).

Erstmals seit Jahren war die Versorgung der Schule mit Lehrerinnen und Lehrern zufriedenstellend. Frau Plöger mit den Fächern Biologie und Chemie und Herr Alekna für das Fach Kunst kamen neu an unsere Schule, dazu zwei Referendarinnen mit Musik bzw. Deutsch und Englisch und ein Referendar mit Mathematik und Physik. So konnten nicht nur alle erforderlichen Kurse der Oberstufe, sondern auch die Mittel- und Orientierungsstufe vollständig mit den vorgeschriebenen Stunden geplant werden.

Auch ein umfangreiches Angebot an Arbeitsgemeinschaften konnte wieder zusammengestellt werden; es ist durch eine Spanisch-AG erweitert worden, die schon längere Zeit von Schüler und Eltern gewünscht wurde.

Auch wenn allen Beteiligten, Schülern als auch Lehrern, die Enge und die nur mit ausdauernder Rücksichtnahme zu ertragende Unterrichtssituation mitunter zur Gewohnheit zu werden scheinen - der sich immer weiter hinauszögernde Fertigstellungstermin des Schulzentrums Am Heimgarten verbrauchte die Kräfte angesichts des auch in diesem Schuljahr nicht enden wollenden Provisoriums nun doch sehr stark.

Trotz aller Schwierigkeiten im Schulalltag selbst gelang es aber in diesem Jahr, alle vorgesehenen Klassenfahrten der 6., 8. und 10. Klassen, die z. B. Salzburg zum Ziel hatten, durchzuführen. Auch die Studienfahrten, dieses Mal nach Wien, Prag, London und München, fanden wie geplant statt. Darüber hinaus konnten Schülerinnen und Schüler der 6. und 7. Klassen.an Chorfreizeiten über ein Wochenende teilnehmen.

Daß der Austausch zwischen unseren Schülern und denen aus Castres wieder ein großer Erfolg werden konnte, ist in besonderem Maße Frau Jensen und Herrn Gerth zu verdanken, die die Arbeit von Herrn Jäkel weitergeführt haben.

Drei besondere Schwerpunkte hatte sich die Schule zusätzlich gewählt:

Zum einen sollte mit der Fotoausstellung "Ganz normal süchtig" über die Suchtgefahren informiert werden: Ab der 5. Klasse wurde den Schülern Gelegenheit gegeben, während der Schulzeit auf der Grundlage dieser Bilddokumente über das Thema zu diskutieren.

Der zweite Schwerpunkt wurde durch die landesweit ausgerufene Woche des Kunstunterrichtes gesetzt: Die Fachschaft Kunst war maßgeblich an der Präsentation im Rathausfoyer beteiligt und hat so mit Erfolg dafür gesorgt, daß die Arbeit der Schülerinnen und Schüler in diesem kreativen Bereich auch öffentlich gewürdigt wurde.

Daß die Aktivität der AOK Ahrensburg zum Thema "Jugend schützt Natur" die Arbeit unserer Biologie-Arbeitsgemeinschaft und die Intentionen der SV auf diesem Gebiet durch die Presse bekannt gemacht hat, sorgte für eine verstärkte Motivation der für diese Ziele sich engagierenden Schülerinnen und Schüler.

Das Wirtschaftspraktikum konnte, gegenüber dem letzten Jahr für den Schlußtag allerdings modifiziert, wieder mit Hilfe der Elternschaft und einiger Kollegen für den 12. Jahrgang angeboten werden. Herrn Kaufhardt gelang es erneut, die Firmenkontakte so aufzunehmen, daß alle Schülerinnen und Schüler einen Praktikumsplatz erhalten konnten.

Die SV, fast immer durch den Schülersprecher Stefan Egenberger vertreten, hat gegen Ende des Schuljahres durchgesetzt, daß das Verpackungsproblem beim Pausenmilchverkauf dadurch gelöst wird, daß Milch, Kakao und Yoghurt abgefüllt in Pfandbechern im neuen Schuljahr verkauft werden sollen. Die gute Zusammenarbeit zwischen den Vertretern der Schülerschaft, der Elternvertretung und der Lehrerschaft zeigte sich insbesondere, als es galt, sich für die Vertragsverlängerung zweier junger Kollegen bei der Ministerin einzusetzen. Die Bereitschaft in der Elternschaft, Probleme mit der Schulleitung gemeinsam anzugehen und zu lösen, war, wie schon in früheren Jahren, eine große Hilfe. So wurden den Eingaben der Schule bezüglich der Lehrerversorgung, der sächlichen Ausstattung, der baulichen Verbesserung und der Unterrichtsprojekte durch den Elternbeirat und seiner Vorsitzenden, Frau Schlüter, erheblich Nachdruck verliehen.

Auch die Planung der Sporthalle und des Söring-Saal-Foyers ist soweit vorangetrieben worden, daß nach einigen Gesprächsterminen mit dem Architekten und den Sachbearbeitern des Bauamtes die Antragsunterlagen für die Genehmigung durch das Ministerium im Herbst eingereicht werden können.

Zum Jahresende geriet die Schule jedoch durch den Tod Herrn Jäkels und die längere Erkrankung Frau Rehorst-Pisanis in erhebliche unterrichtliche Versorgungsprobleme. Es wurde nämlich keine Lehrkraft ersatzweise der Schule zugewiesen, so daß über Stundenkürzungen und Mehrarbeit der ohnehin bereits stark belasteten Kolleginnen und Kollegen der Unterrichtsausfall aufgefangen werden mußte. Hinzu kam der erhebliche Arger bei der Verlängerungder Verträge zweier Kollegen und bei der Verzögerung der Entscheidung über die Versetzung bzw. Zuweisung von Kolleginnen und Kollegen.

Schließlich haben uns am Jahresende Frau Rehorst-Pisani, Herr Kowall und Frau Lamp durch Versetzung, Frau Pries wegen einer Beurlaubung und Frau Thomsen als Pensionärin verlassen. Die beiden Referendarinnen Frau Schwab und Frau Koch mußten im Zuge ihres Ausbildungsplanes an eine andere Schule gehen.

Die Hoffnung, daß sich wieder eine Schülerzeitungsredaktion zusammenfinden würde, hat sich leider nicht erfüllt, aber vielleicht ist ja die vom Schulgesetz garantierte Eigenverantwortlichkeit ein Anreiz für interessierte Schülerinnen und Schüler, erneut an die redaktionelle Arbeit zu gehen.

 Ausblick auf das nachste Schuljahr


Zum neuen Schuljahr sind Frau Geißler (Deutsch, Geschichte), Herr Piltz (Englisch, Erdkunde), Herr Mittmann (Mathematik, Physik), Frau Sterzenbach (Ref. i. Musik) und Miss Drew (Engl. Assistentin) neu an unsere Schule gekommen.

Für Ende November / Anfang Dezember ist nun endgültig (?) der Umzug des Gymnasiums Am Heimgarten geplant.

Die Projektwoche soll wieder stattfinden, und zwar kurz vor den Sommerferien.

Ein Projekttag soll zusammen mit dem Gymnasium Am Heimgarten zum Thema "Die deutsche Einheit" vorbereitet und veranstaltet werden.

Das Wirtschaftspraktikum wird im Januar durchgeführt werden. Studienfahrten des 13. Jahrgangs sind bereits angemeldet. Ein Schulfest ist gegen Ende des Schuljahres zu erwarten.

Das Kollegium wird zum Problem der Kommunikation und der Interaktionen in der Schule eine ganztägige pädagogische Konferenz durchführen.

Hans-Christian Frahm

aus: Jahrbuch 1989/90 der Stormarnschule Ahrensburg

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