Jahresbericht 1997/98
Bericht des Schulleiters über das Schuljahr 1997/98
Seit langer Zeit sind an unserer Schule wieder so viele Schülerinnen und Schüler angemeldet worden, daß wir eine vierte Klasse für den Jahrgang einrichten mußten. Zwei Drittel des Jahrgangs hahen sich dahei für die Teilnahme am Musikzweig entschieden. Damit können wir eine hohe Akzeptanz des ,,Ahrensburger Modells" in der schulischen Musikerziehung feststellen.
Die Vierzügigkeit der jetzigen und vielleicht auch künftiger Jahrgänge stellt uns vor ein räumliches Kapazitätsproblem. Wir werden nämlich, da die Schule nur für eine Dreizügigkeit ausgelegt ist, in engem Kontakt mit dem Gymnasium Am Heimgarten darauf achten müssen, daß die Zahl der künftigen Neuanmeldungen nicht die Grenze von drei Klassen pro Jahrgang übersteigt.
Das Bemühen um die Persönlichkeitsstärkung unserer Schülerinnen und Schüler im Hinblick auf die präventiven Maßnahmen gegen Sucht, Gewalt und den Einfluß von Psychogruppen wurde in Ausschüssen der Schulkonferenz weitergeführt. Diese Probleme waren auch Gegenstand eines schulinternen Fortbildungstages (SCHILF) und eines Eltern-Lehrer-Gesprächskreises. Als konkrete Maßnahme wurde ein Sektenaufklärungsvormittag für die 9. und 10. Klassen organisiert, und es wurden Bausteine des ,,Quest-Erwachsen-Werden"-Programms im Unterricht der Orientierungsstufe eingesetzt. Die Bereiche außerhalb des eigentlichen Fachunterrichts konnten durch die Umsetzung erster Erfahrungswerte in den diesjährigen Projekten weiter ausgebaut werden. Dies gilt besonders für den Schüleraustausch mit Sopot / Danzig, an dem Schülerinnen und Schüler des 11. Jahrgangs teilnehmen. Nach zögerlichem Beginn haben die Schülerinnen und Schüler offenbar das Projekt voll angenommen, und anfängliche organisatorische und zum Teil auch kommunikative Probleme konnten von den Leitern, Frau Dose und Herrn Dieck, ausgeräumt werden.
Die Kontinuität des Castres-Austausches ist gewahrt, indem mit Herrn Dr. Neumann ein Französischlehrer bereit ist, den Austausch in Zukunft zu leiten. Er war bereits neben Herrn Kaufhardt an der Betreuung unserer französischen Gäste intensiv beteiligt und wird im kommenden Schuljahr mit nach Castres fahren. Herr Dr. Neumann unterrichtet seit Februar 1998 die Fächer Französisch und Deutsch. Der mehr individuelle Austausch mit Seattle, bei dem unsere Schülerinnen und Schüler gleich zu Beginn des 11. Schuljahres in die USA reisen, ist ebenfalls wieder zustandegekommen. Sein Erfolg ist von unserer Seite aber nur bedingt zu beeinflussen, weil er auf einer unmittelbaren Gegenseitigkeit beruht und die Bereitschaft amerikanischer Eltern, Gastschülerinnen und Gastschüler aus Deutschland für eine halbes Jahr aufzunehmen, offenbar stark von Arbeitsmarktproblemen der Region abhängig ist. Die Berufspraktika der Mittel- und der Oberstufe haben in diesem Jahr wieder stattgefunden. Sie haben jetzt bereits eine mehrjährige Tradition und sind von Anfang an von Herrn Kaufhardt betreut und organisiert worden. Es sind inzwischen viele Kontakte zu Firmen und Betrieben geknüpft worden, auch wurde eine praktikable Organisationsform gefunden, die eine größtmögliche Ausgewogenheit zwischen Praktikumsbetreuung und Belastung des übrigen Unterrichts durch das Fehlen betreuender Lehrer aufweist. Das Angebot der Arbeitsgemeinschaften konnte im alten Umfang aufrechterhalten werden. Die Breite des Angebots ist nach wie vor beachtlich und wird von den Schülerinnen und Schülern, die spezielle Interessen verfolgen, die zwangsläufig im Unterricht zu kurz kommen oder außerhalb der Schule nicht angeboten werden, gern wahrgenommen.
Der Bogen unserer Schulfahrten spannte sich auch in diesem Jahr wieder von der Lütjenseefahrt der Sextaner bis zur Studienfahrt der Oberstufenschülerinnen und -schüler. Die Palette der Möglichkeiten wurde in den letzten Jahren stetig ausgeweitet, so daß wir inzwischen Sorge haben müssen, ob nicht durch den Unterrichtsausfall, der durch Abwesenheit der begleitenden Lehrerinnen und Lehrer entsteht, ein Nachteil für die Schülerschaft insgesamt erwächst, der in keinem vertretbaren Verhältnis zum zweifellos hochzubewertenden pädagogischen Gewinn einer Gruppenunternehmung steht. Die Schülervertretung hat sich auch in diesem Schuljahr intensiv um verschiedene Projekte mit großem Erfolg bemüht. So hat sie an einem Wochenende für die Orientierungsstufe eine ,,Schülerschule" angeboten, in der ausschließlich Schülerinnen und Schüler für Schülerinnen und Schüler Projekte angeboten haben.
Maßgeblich waren die Vertreterinnen und Vertreter der SV auch an der Planung und Durchführung des Schulfestes beteiligt und haben im übrigen in allen Ausschüssen und Arbeitskreisen mitgearbeitet, insbesondere in der Cafeteria-Planungsgruppe. Überhaupt hat die Schülervertretung sich keineswegs damit zufrieden gegeben, nur ,,Spaßveranstaltungen" zu organisieren, sondern sie hat durchaus versucht, bis in die Schulkonferenz hinein ihre schulpolitischen Vorstellungen durchzusetzen, und zwar in einer sachlichen und konstruktiven Art.
Der Schulelternbeirat, besonders sein Vorstand, war in der ersten Jahreshälfte noch stark mit unserem Scientology-Problem beschäftigt, von dem die Schule inzwischen selbst nicht mehr betroffen ist. Dennoch hat er seine Mitarbeit in den Gremien der Schule (Schulkonferenz, Fachkonferenzen, Klassenelternveranstaltungen) deutlich intensiviert. Darüber hinaus hat er die Zusammenarbeit mit der Lehrerschaft und der Schülervertretung in Arbeits- und Gesprächskreisen und in den Ausschüssen gesucht und bei der Lösung anstehender Probleme tatkräftig geholfen.
Die enge Zusammenarbeit zwischen den an der Schule Beteiligten wird in naher Zukunft, wenn das politische Konzept einer Schule mit hoher Eigenständigkeit umgesetzt werden sollte, von größter Bedeutung für die Sicherung der Qualität der Arbeit einer Schule sein.
Der Schulträger hat dafür gesorgt, daß wieder eine Anzahl der alten, reparaturbedürftigen Fenster erneuert werden konnte. Die Mittel, die er für die laufende Unterhaltung der Gebäude und des Inventars zur Verfügung gestellt hatte, haben ausgereicht, alle zwingend notwendigen Arbeiten und Anschaffungen vorzunehmen. Die gute Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung, besonders mit den Mitarbeitern des Schulamtes und des Bauamtes, hat es uns erlaubt, flexibel auf sächliche Probleme zu reagieren und die meisten umgehend zu lösen. Auch der Schul- und Kulturausschuß der Stadt hat sich wie immer sehr darum bemüht unsere Vorstellungen und Wünsche, wenn er von ihrer Berechtigung überzeugt werden konnte, in den Haushaltsverhandlungen mit Nachdruck zu vertreten. Wir haben so erreichen können, daß eine Anschubfinanzierung für die Cafeteria bereitgestellt wurde, die wir aber leider nicht nutzen konnten, weil die Planung noch nicht weit genug gediehen ist; auch die Modernisierung der EDV-Bereiche einschließlich der Installation eines Internet-Anschlusses ist weiter vorangetrieben worden. Daß in diesem Jahr Mittel in die Haushaltsplanung für 1999 aufgenommen worden sind, die zur Schulhofsanierung und zur Renovierung der kleinen Sporthalle verwendet werden sollen, läßt uns auf weitere Verbesserungen unseres Ausstattungsstandards hoffen.
Ich möchte den Bericht nicht schließen, ohne allen aktiven Eltern, den engagierten Schülerinnen und Schülern, den Kolleginnen und Kollegen, die eine Arbeit von hoher Qualität geleistet haben, sowie allen Freunden und Unterstützern der Schule für ihren Einsatz für die gemeinsame Sache ,,Stormarnschule" zu danken.
Hans-Christian Frahm
aus: Jahrbuch 1997/98 der Stormarnschule Ahrensburg, S. 5, 6