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Jahresbericht 1998/99

 

Bericht des Schulleiters über das Schuljahr 1998/99

 

Die erste Hälfte des Schuljahres war von der Sorge überschattet, genügend Lehrerstunden zur Verfügung zu haben, um das nach der amtlichen Stundentafel vorgesehene Unterrichtsangebot auch machen zu können.

Die Anmeldezahl für den 5. Jahrgang war erneut so hoch, daß wir außerplanmäßig eine vierte Klasse einrichten mussten. Trotz relativ kleiner Jahrgänge in der Oberstufe haben wir die Zahl der angebotenen Leistungskurse im Interesse unserer Schülerinnen und Schüler gegenüber den Vorjahren nicht verringert. Wir haben damit bewusst in Kauf genommen, dass durch die Einrichtung mehrerer kleiner Leistungskurse für die Oberstufe eine verhältnismäßig hohe Stundenzahl zur Verfügung gestellt werden musste. Die vierte Klasse im 5. Jahrgang und dieses breite Kursangebot in der Oberstufe konnten wir nur realisieren, weil der Schule einerseits eine höhere Personalbernessungszahl zugebilligt wurde und andererseits intern durch die Zusammenlegung von Klassen zusätzliche Lehrerstunden verfügbar waren. Bei der Zuweisung neuer Kolleginnen und Kollegen zu Beginn des Schuljahres hatten nicht alle Planungen realisiert werden können; es stand im Raum, dass Herr Mertens uns nach seinem zweiten Staatsexamen als Referendar würde verlassen müssen; unverhofft auftretende Langzeiterkrankungen bei drei Kollegen mussten durch befristet einzustellende Kollegen ausgeglichen werden. Unsere Unterrichtsversorgungsprobleme wurden aber schließlich durch rasches flexibles Handeln der zuständigen Mitarbeiter des Ministeriums in befriedigender Weise gelöst, indem folgende Kolleginnen und Kollegen zum Schuljahresbeginn an die Stormarnschule versetzt wurden: Frau Ursula Klotz (Deutsch, Erdkunde), Frau Anke Sommer (Kunst), Frau Karin Ahues (Deutsch, Geschichte), Frau Vera Speer (Englisch, Wirtschaft/Politik), Frau Friedenke Kayser-Reusch (Mathematik, Physik, Informatik), Herr Wulf-Christian Bolduan (Französisch, Erdkunde) sowie Frau Elisabeth Pek als englische Assistentin. Außerdem darf die Bereitschaft des Kollegiums der Stormarnschule, sowohl mit Vertretungsstunden als auch mit der Ubernahme „verwaister" Klassen und Kurse, die Kontinuität des Unterrichts sicherzustellen, nicht unerwähnt bleiben, ebenso wie die Einsicht und Geduld von Schülerinnen und Schülern sowie von Eltern, wenn eine sinnvolle Vertretung nicht sofort organisiert werden konnte. Zum Schulhalbjahr verstärken dann noch Frau Barbara Haeseler (Deutsch, Latein, Griechisch) und Herr Chrisiian Lütten als Referendar (Englisch, Wirtschaft/Politik) das Kollegium. Auch Herr Ralf Mertens (Englisch, Geschichte) konnte seine Arbeit bei uns bis zum Schuljahresende fortsetzen.

So wurde nicht nur der Unterrichtsausfall, abgesehen vom fachspezifischen Fehl in Religion, in erträglichen Grenzen gehalten, sondern es ist auch gelungen, das Musical-Projekt „MOMO" erfolgreich zur Aufführung zu bringen, die Schüleraustauschaktionen mit Castres, Sopot und Seattle wie gewohnt durchzuführen und einen Fachtag „50 Jahre Bundesrepublik Deutschland" zu veranstalten.

Der Musikzweig, der nach wie vor im 5. Schuljahr mit einer Zweidrittelakzeptanz des Jahrgangs startete, näherte sich nun mit dem 9. Schuljahr dem Abschluß seiner Aufbauphase. Die Kollegen und Kolleginnen der Fachschaft Musik leisten beim Aufbau und der Konsolidierung des Musikzweiges Beispielhaftes: Die Fülle außerunterichtlicher Ubungseinheiten und Veranstaltungen verdeutlicht den großen Aufwand, und die Konzerte legen Zeugnis ab von der außergewöhnlichen Qualität der Arbeit.

Aufgrund eines einstimmigen Beschlusses der Schulkonferenz hat die Schule mit Hilfe externer Referenten den 9. und 10. Jahrgang über die Gefahren, die von Psychogruppen ausgehen, und den 8. Jahrgang über Suchtgefahren informiert. Bei der Durchführung des einwöchigen Wirtschaftspraktikums für den 12. Jahrgang und des zweiwöchigen Betriebspraktikums für die 10. Klassen sind die inzwischen fest entwickelten Beziehungen zu verschiedenster Betrieben sehr hilfreich bei der Vermittlung von Praktikumsplätzen. Es bedurfte und bedarf auch heute allerdings eines massiven Einsatzes mehrerer Kollegen, die in der Zeit des Praktikums die Schülerinnen und Schüler in den Betrieben aufsuchen und dabei den Kontakt zu den Betreuern in den Firmen suchen.

Als „vertrauensbildende Maßnahme" könnte man den Eltern-Lehrer-Gesprächskreis bezeichnen, der den Austausch zu verschiedenen Themen aus dem Alltag der Schule fortgesetzt hat. Auch wenn keine Erfolgsbilanz erstellt werden kann, so ist doch festzustellen, dass eine ganze Reihe von stereotypen Ansichten und latent vorhandenen Vorurteilen bei den Gesprächspartnern in einer freundlichen, auf Konsens abzielenden Atmosphäre ausgeräumt werden konnten und damit Verständnis für die jeweils andere Position geweckt wurde.

Die Schülervertretung hat, wie schon in den vergangenen Jahren, intensiv an der Entscheidungsfindung in den Arbeitsgruppen der Schule und in der Schulkonferenz mitgewirkt. Zur erfolgreichen Rekrutierung des SV-Nachwuchses hat wieder ein Seminar fürjüngere Schülerinnen und Schüler über die Arbeit der Schülervertretung beigetragen. Die selbständige Arbeit der Schülervertretung konzentrierte sich in diesem Jahr außerdem auf das Wochenende der „Schülerschule", die auch diesmal einen großen Anklang fand, und auf eine Hilfsaktion für ein Projekt im Kosovo, bei der unter dem Motto „Jeder Meter hilft" die Schülerschaft der Stormarnschule per Fahrrad Spendengelder eingefahren hat.

In dem Arbeitskreis „Projekte und fächerübergreifender Unterricht" sind Konzepte entwickelt worden, die nach dem Willen der Schulkonferenz im nächsten Schuljahr umgesetzt werden sollen: Themen, die im Fachunterricht nicht zentral behandelt werden können, sollen an Fachtagen aufgegriffen werden, außerdem soll eine Bündelung unterschiedlichster außerunterrichtlicher Aktivitäten von Fahrten bis zu Praktika möglichst in einem festgelegten Zeitraum erfolgen, um eventuell den Unterrichtsausfall auf diese Weise zu verringern.

Sehr erfreulich ist, dass der Förderverein der Schule, der „Verein der Freunde der Stormarnschule" (VdF), nach längeren internen Auseinandersetzungen nun wieder über einen arbeitsfähigen Vorstand verfügt, so dass wir in Zukunft wieder auf seine Unterstützung bei der Realisierung verschiedener Projekte, im Augenblick besonders der Cafeteria, hoffen können.

Rückblickend auf ein relativ ruhiges, störungsfreies Schuljahr, in dem vielleicht gerade wegen dieser Ruhe eine erfolgreiche pädagogische Arbeit geleistet worden ist, in dem wieder deutliche Verbesserungen in der sächlichen Ausstattung der Schule erzielt worden sind und in dem sich die sachlich-konstruktive Zusammenarbeit zwischen der Lehrer-, Eltern- und Schülerschaft erneut bewährt hat, möchte ich allen aktiv an der „Schularbeit" Beteiligten für das Geleistete danken.

 

Ausblick auf das nächste Schuljahr

Zum neuen Schuljahr werden vier neue Lehrkräfte an unserer Schule den Unterricht aufnehmen. Frau Imke Klütz kommt mit den Fächern Latein, Französisch und Chemie, Frau Christina Kurth mit dem Fach Musik, Frau Birgit Üffinger als Referendarin mit den Fächern Musik und Mathematik und Herr Hansjoachim Vierhaus mit den Fächern Deutsch und Französisch. Die Zuweisung dieser drei Kolleginnen und des einen Kollegen stellt die Unterrichtsversorgung im wesentlichen sicher. Im nächsten Jahr werden wir mit der Entwicklung unseres Schulprogramms beginnen müssen, um den vorgegebenen Termin im Jahre 2002 einzuhalten. Alle am Schulleben beteiligten Gruppen werden dazu aufgerufen sein, inhaltliche Schwerpunkte, die sich aus einer Ist-Analyse ergeben könnten, gemeinsam zu diskutieren.

Im Jahre 2002 wird die Stormarnschule 75 Jahre alt. Mit der Vorbereitung zu diesem Jubiläum werden wir auch beginnen. Die Fortsetzung der Sanierung schadhafter oder veralteter Teilbereiche der baulichen Substanz des Schulgebäudes beziehungsweise des Grundstücks wird uns auch weiterhin beschäftigen.

Wir sind guter Hoffnung, dass die Cafeteria im Zusammenwirken von Stadt und Elternschaft der Stormarnschule im Jahre 2000 eingerichtet und in Betrieb genommen werden kann. Mittel für die Umgestaltung des Pausenhofes sind bereitsbewilligt, der Auftrag zur Erneuerung des Tartanbelags der Laufbahn auf unserem Sportplatz war schon dieses Jahr erteilt, doch ließ die fortgeschrittene Jahreszeit die Durchführung leider nicht mehr zu, so dass diese Baumaßnahme für das Frühjahr 2000 ins Auge gefasst worden ist. Auch die Renovierung der Fassade des Altbaus und die Erneuerung weiterer Fensterfronten sollen ihre Fortsetzung finden, so dass wir hoffen können, auch im nächsten Jahr sowohl inhaltlich als auch materiell die Schule weiterzuentwickein.

Hans-Christian Frahm

aus: Jahrbuch 1998/99 der Stormarnschule Ahrensburg, S. 5, 6, 8