Jahresbericht 2000/01
Bericht des Schulleiters über das Schuljahr 2000/01
Das Schuljahr 2000/2001 war hauptsächlich von der Fortsetzung der Arbeit an verschiedenen "Großprojekten" gekennzeichnet, die im folgenden Schuljahr zum Abschluss gebracht werden sollen.
Seit einigen Jahren ist Schritt für Schritt die Einrichtung einer Schulcafeteria verwirklicht worden. Am Ende dieses Schuljahrs sind die baulichen Voraussetzungen geschaffen, ist das Inventar angeschafft und es sind die ersten Organisationspläne besprochen und aufgestellt worden. Das Ringen mit dem Schulträger um einen angemessenen baulichen Rahmen war für die Eltern- und die Schülervertretung eine echte Geduldsprobe, die Auswahl einer kostengünstigen, aber gleichzeitig allen Erfordernissen gerecht werdenden Kiosk- und Kücheneinrichtung kostete viel Energie und Zeit, doch der Einsatz hat sich schon jetzt gelohnt: Eine fast professionelle Küche mit integriertem Kiosk und ein geschmackvoll eingerichteter Aufenthaltsraum warten nun darauf, von den vielen "Kochmüttern" bewirtschaftet und von den Schülern mit Leben erfüllt zu werden.
Wirklich harte Arbeit, nämlich langwierige Konferenzen, Sitzungen bis in den späten Abend und hartnäckige, kontroverse Diskussionen einerseits, andererseits aber auch ein Nachdenken über Erziehungs- und Lernziele, die lange nicht mehr hinterfragt wurden, und eine fruchtbare Diskussion unterschiedlich bewerteter Normen und Schwerpunktsetzungen bedeutete für uns die über das ganze Jahr andauernde Weiterentwicklung des Schulprogrammentwurfs.
Die Steuergruppe, die aus Vertretern der Lehrer, der Eltern und der Schüler besteht, hat am Anfang des Jahres Aufträge zur Erarbeitung einzelner Aspekte an Eltern und Lehrerteams erteilt und den größten Teil der Ergebnisse dieser Arbeitsgruppen bereits gesichtet.
Auch die Vorbereitung des 75-jährigen Schuljubiläums ist so vorangetrieben worden, dass der Rahmen für die Aktionen gesteckt ist. Unter Mithilfe ehemaliger Lehrer und Schüler soll die Schulchronik fortgeschrieben werden, die bis zu dem Wochenende fertig sein soll, an dem im Februar 2002 mit einem großen Ehemaligentreffen, einem Tag der "offenen Tür" und einem Festball das Jubiläum gefeiert werden soll.
Zum zweiten Mal hat auf Initiative der Elternvertretung ein Tag der Berufsfindung für unsere Schüler stattgefunden. Eltern aus den unterschiedlichsten Berufsfeldern standen bereit, den Schülern über ihren Beruf und die eigenen Erfahrungen zu berichten. Dieser lnformationstag hat inzwischen eine bedeutende Funktion bei der Orientierung unserer Schüler auf das spätere Berufsleben; er ist eingebettet in die Betriebserkundung am Ende der Mittelstufe und das Wirtschaftspraktikum der Oberstufe.
Auch das Angebot an unsere Schüler, an Selbstverteidigungskursen teilzunehmen, geht auf eine Elterninitiative zurück. Unser Fahrten- und Austauschprogramm war zunächst in Frage gestellt, weil Reiseeinschränkungen zeitweilig wegen der in Europa grassierenden Maul- und Klauenseuche ministeriell verhängt wurden und weil unsere Partnerschule in Sopot durch eine Schulreform ihre Oberstufe und damit unseren Partnerjahrgang abgeben musste. Beide Probleme haben sich jedoch rechtzeitig ohne Nachteil für unsere Schüler aus der Welt schaffen lassen.
Eine spannende Diskussion löste das Angebot der Landesregierung aus, an einem Schulversuch zum achtjährigen Bildungsgang am Gymnasium teilzunehmen. Im Vorfeld der entscheidenden Schulkonferenz haben die Lehrerkonferenz, der Schulelternbeirat und die Schülervertretung die Chancen und Risiken diskutiert und abgewägt; sie alle sind unabhängig voneinander zu dem Schluss gekommen, dass das vorliegende Modell in der Form und unter diesen zeitlichen Vorgaben nicht ihren Vorstellungen von einem ausgereiften Angebot an schneller lernende Schüler entspricht; folglich hat die Schulkonferenz beschlossen, keinen Antrag auf Teilnahme zu stellen.
Die Schülerschaft hat wie schon in den vergangenen Jahren am Schulgeschehen regen Anteil genommen und ihre Mitbestimmungsmöglichkeiten formell in den Gremien und bei vielen Gelegenheiten in Beratungen und Gesprächen genutzt. Neben der ständigen Begleitung des Cafeteria-Projekts hat die SV maßgeblich den "Tag der Toleranz" gestaltet, der in seinem vielfältigen Angebot den Vorstellungen und Bedürfnissen der Mitschüler in einem hohen Maße gerecht wurde, dass nur einhellige Zustimmung und Anerkennung zu hören waren. Im Mittelpunkt des Tages standen das Kennenlernen und der Umgang mit Randgruppen und Minderheiten, Informationen über Diskriminierung und Verfolgung, und das Verhalten in der Gruppe, die Rücksichtnahme auf Schwächere. Die SV hat auch wieder die Aktion "Schüler helfen leben" in ihrer "Handschlag"-Kampagne zur Unterstützung der Demokratisierung und Liberalisierung der Jugendarbeit in Bosnien unterstützt.
Ein an unserer Schule völlig neues Gebiet hateine Primanergruppe mit ihrer Firmengründung betreten. "Innovative Creations" bietet Homepage-Lösungen für jeden Bedarf an; durch den Verkauf von Anteilsscheinen vorfinanziert hat sie die Arbeit aufgenommen, hoffentlich auch zum Wohle ihrer Shareholder!
Völlig überraschend für alle Beteiligten kam ein sportlicher Erfolg: Die Landesmannschaftsmeister im Schultennis kommen sowohl bei den Mädchen als auch bei den Jungen von der Stormarnschule! Beide Teams setzten sich in den Endspielen recht deutlich gegen Gymnasien aus Flensburg und Pinneberg durch und dürfen nun zum Bundesfinale "Jugend trainiert für Olympia" nach Berlin fahren.
Die Fachschaft Musik hat erneut ungeheuer viel Zeit, Geduld und Können gepaart mit langjähriger Erfahrung in die Vorbereitung der Konzerte der Chöre und Orchester gesteckt. Die Kollegen haben mit Unterstützung der "Kunst" und der Theater-AG wieder ein Musical zur Aufführung gebracht und damit nicht nur die vielen Schüler insbesondere des Musikzweiges zu großen Leistungen motiviert, sondern uns allen auch viel Freude bereitet.
Unsere Planung hinsichtlich der Verbesserung des Zustandes der Gebäude, Fassadensanierung, Fenstererneuerung, Ausdehnung des EDV-Netzes über weitere Schulräume, und die Finanzierung der fachbezogenen Anschaffungen gerieten ins Wanken, als der städtische Haushalt nicht termingerecht zum Beginn des Jahres 2001 verabschiedet wurde. Um auf diese Verbesserungen nicht verzichten zu müssen, haben wir schließlich in Kauf genommen, dass auch lautstarke Bauarbeiten während der Unterrichtszeit stattfanden und nicht, wie ursprünglich geplant, nur in den Ferienzeiten.
Die Unterrichtsversorgung war insgesamt zufriedenstellend; allerdings ist eine ordentliche Versorgung aller anderen Fächer nach wie vor nur auf Kosten einer erheblichen Reduzierung des Angebots in Evangelischer Religion zu erreichen, weil die uns zustehende Schlüsselzuweisung ausgeschöpft ist. Die Schulkonferenz berät inzwischen darüber, ob eventuell an besonderen Aktionstagen mit Hilfe externer Religionspädagogen dieses Defizit ausgeglichen werden sollte.
Ich möchte diese Bilanz mit dem Dank an alle Mitarbeiter, Kolleginnen und Kollegen, Eltern und Sponsoren, an alle, die uns tatkräftig unterstützt haben, beenden und der Hoffnung Ausdruck geben, dass wir auch im nächsten Jahr gemeinsam die gesteckten Ziele erreichen werden.
Ausblick auf das nächste Schuljahr
Natürlich sind wir schon sehr gespannt darauf, wie sich unsere "Neuen" machen werden. Frau Bergmann kommt nach sechsjähriger Safari durch den Süden Afrikas wieder an ihre alte Schule zurück und wird sich sicher schnell wieder zurechtfinden. Herr Lensch wird seine Erfahrungen, die er an unserem Nachbargymnasium in Trittau gesammelt hat, sicherlich in seiner Arbeit an unserer Schule nutzen können und die Fachschaft Französisch insbesondere verstärken.
Die Stunden dieser Kollegen zusammen mit dem Unterricht der Studienreferendarin Frau Blanck beseitigen aber noch keinesfalls das Unterrichtsfehl, das das Ausscheiden der anderen Kollegen am Schuljahresende erzeugt hat. Wir werden also vom ersten Tag an darum kämpfen müssen, weitere Lehrkräfte mit passenden Fächerkombinationen an die Schule zu bekommen.
Die Anmeldung einer so großen Zahl von Sextanern können wir bestimmt - wenn auch mit aller Vorsicht - als Bestätigung unserer Arbeit, alle an der Schule Wirkenden eingeschlossen, ansehen; andererseits ist es kaum möglich, für die zusätzliche Klasse, die deshalb gebildet werden muss, entsprechende Stunden zu bekommen; außerdem ist ihre Unterbringung nur noch durch Umwidmung von Fachräumen zu bewerkstelligen. Es werden also intensive Gespräche mit dem Ministerium und dem Schulträger geführt werden!
Die Schulcafeteria soll bis Weihnachten ihren Betrieb aufnehmen, alle notwendigen Planungs- und Arbeitsschritte sind fast fertig, die Künstler werden letzte Hand an die Ausgestaltung der Räume legen und die Kiosk- und Küchenteams stehen in den Startlöchern!
Das Schulprogramm soll im kommenden Schuljahr verabschiedet werden, bis dahin werden die vorliegenden Teilergebnisse noch aufeinander abgestimmt werden, bevor die Steuergruppe das Gesamtergebnis den Entscheidungsgremien der Schule zur Diskussion und Abstimmungvorlegen wird.
Das Schuljubiläum wird einen Glanzpunkt des Schuljahres bilden, denn im Februar werden aktive und ehemalige Schüler, Lehrer und Eltern an einem Wochenende an Programmen rund um die Schule teilnehmen können. Die verschiedenen Ausschüsse und Arbeitsgruppen sind noch intensiv an der Arbeit und erfahren glücklicherweise von allen Seiten tatkräftige Unterstützung.
Die Instandhaltung unserer Schulgebäude wird hoffentIich nach beendeter Fenstersanierung die letzten Fassadenabschnitte, die letzten Details des Schulhofs und die gärtnerische Anlage vor dem Hauptgebäude erfassen; vielleicht kommen wir auch noch - zunächst natürlich nur rein gedanklich! - der kombinierten Pausenhallen- und Foyerlösung vor dem Eduard-Söring-Saal in diesem Jahr ein Stück näher!
Hans-Christian Frahm
aus: Jahrbuch 2000/2001 der Stormarnschule Ahrensburg, S. 5, 6, 9