Jahresbericht 2001/02
Bericht des Schulleiters über das Schuljahr 2001/2002
Das 75jährige Jubiläum unserer Schule hat diesem Schuljahr seinen besonderen Akzent verliehen. Wie sich wohl jeder denken kann, waren die Vorbereitungen zunächst einmal sehr arbeitsintensiv: Der Planungsausschuss musste dafür sorgen, dass eine Adressenkartei aller ehemaligen Schüler erstellt wurde, um diese zur Festwoche einladen zu können, die Präsentation der Schule war zu erarbeiten, einen Festredner mit einem Bezug zur Stormarnschule galt es zu gewinnen, einen Ballsaal zu reservieren, Inhalte und Rahmenbedingungen dieses Ereignisses zu diskutieren und festzulegen. Alle Dankesworte an die „Macher“ wären sicher nur blass geblieben, wären nicht der Erfolg und die ausnahmslos positive Resonanz bei den Gästen die schönste Bestätigung für die Mühen gewesen.
Den Auftakt für die Festtage bildete eine Discothek für unsere Schüler, und sie sind es auch, die im Sommer mit einer Syltfahrt auch den Schlusspunkt setzen sollen; ein Festakt im Eduard-Söring-Saal als offizieller Teil und ein sehr harmonisches Ehemaligentreffen, das eine unübersehbar große Zahl von Besuchern von fern und nah am Abend in unsere Schule lockte, haben bestimmt dazu beigetragen, manch eine im Laufe der Jahre verloren gegangene persönliche Beziehung wieder aufzufrischen. Dass wir am Tag der „offenen Tür“ häufig hören konnten, wie sich die Stormarnschule doch im Laufe der Jahre verändert habe, war für uns der sichere Beweis, dass wir gesellschaftliche Entwicklungen nicht verschlafen, sondern uns offenbar nicht ohne Erfolg den Herausforderungen der vergangenen Jahrzehnte gestellt haben. Die Resonanz auf den Festball hingegen zeigte eher, dass die Stormarnschule nach wie vor eine wesentliche Institution der Stadt Ahrensburg darstellt, konnten wir doch viele Gäste aus unserem unmittelbaren Umfeld begrüßen. Das große Interesse an unserer Festschrift, die neben der Darstellung der 75 Jahre Schulgeschichte auch Aspekte der aktuellen Arbeit und Entwicklung der Schule präsentiert, lässt uns hoffen, dass das Jubiläum zur Vertiefung unserer Beziehungen nach allen Seiten beigetragen hat.
Wenige Tage vor der Jubiläumsfeier war es nach mehr als vier Jahren der Vorbereitung und Planung endlich so weit, dass wir unsere Cafeteria in der ehemaligen Schulküche eröffnen konnten. Vorher hatte es bereits einen Probelauf über mehrere Wochen gegeben, bei dem in Ruhe eine praxisnahe Abstimmung der Arbeitsabläufe erfolgen konnte und unsere „Kundschaft“, die Schülerinnen und Schüler, sich von den Vorzügen einer Schulcafeteria überzeugen konnte. Die offizielle Eröffnung fand im Beisein der Ministerin für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur Frau Erdsiek-Rave, des Landrats des Kreises Stormarn Herrn Plöger und der Bürgermeisterin der Stadt Ahrensburg Frau Pepper statt. Unserer Einladung war auch unser zukünftiger Partner für den Cafeteria-Betrieb und Förderer der Stormarnschule im allgemeinen Herr Fielmann gefolgt. Einhellig begrüßten diese Repräsentanten das hohe Maß an Eigeninitiative und Einsatzbereitschaft, die von den Schulgruppen aufgebracht wurden, ganz besonders von der Elternschaft, und versprachen auch für die Zukunft ihre Unterstützung. Während nämlich der Schulträger die Umbaumaßnahme finanziert und betreut hatte, war die Elternschaft für die gesamte Inneneinrichtung aufgekommen. Ein besonderes Präsent brachte Herr Fielmann mit, der sich als ein Mitglied der Elternschaft versteht, das seine Möglichkeiten zum Wohle der Schule einbringen möchte. Er gab uns nämlich nicht nur das Versprechen, die Cafeteria mit den ökologisch hochwertigen Waren von „Hof Lütjensee“ zukünftig zu versorgen, sondern darüber hinaus der Schule eine Spende in Höhe des Jahresumsatzes der Cafeteria zukommen zu lassen. Inzwischen ist die Cafeteria, der „Schlemmerkeller“, längst zur festen Einrichtung in unserem Schulalltag geworden, die Umsätze steigen, also auch die Zahl der Mittagessen, und damit gleichzeitig der Umfang der Arbeit für das Mütter-Team, die nur bei einer anhaltend großen Hilfsbereitschaft bewältigt werden kann.
Auch unser drittes Großprojekt haben wir in diesem Jahr zu einem vorläufigen Abschluss gebracht: das Schulprogramm. Über zwei Jahre haben sich mehrere Arbeitsgruppen, geleitet von einer Steuergruppe, der sowohl Lehrer als auch Eltern und Schüler angehörten, mit allen Arheitsbereichen und vielen pädagogischen Aspekten der Schule befasst und in intensivsten Diskussionen zunächst eine Bestandsaufnahme erarbeitet, die in Teilen bereits zu Zielvorstellungen geführt haben. Das relativ voluminöse Programm ist in einer außerordentlichen Schulkonferenz abschließend beraten und dann verabschiedet worden, begleitet von dem Beschluss, in der zweiten Hälfte des nächsten Schuljahres mit den Vorbereitungen zur internen Evaluation zu beginnen. Erlasskonform haben wir je ein Exemplar der Schulaufsicht in Kiel und dem Schulträger zugestellt.
Ein traditionelles Erziehungsziel der Stormarnschule ist die Weltoffenheit, zu der die Beziehungen unserer Musikfachschaft wesentlich beitragen. Einerseits haben wir miterleben können, wie in den Konzertreihen zum Weihnachtsfest und zum Sommer, also zum Schuljahresschluss, Musik aus allen Epochen und aller Welt zum Vortrag gebracht wurden, andererseits haben uns diesmal mit dem „Blue Lake International Choir“ und dem Schulorchester aus Köthen langjährige Partner besucht und ein Konzert gegeben. Auch die Tatsache, dass inzwischen rund Dreiviertel des 5. Jahrgangs am Musikzweig teilnimmt und in der Mittelstufe das Interesse an der Chor- und Orchesterteilnahme stetig wächst, unterstreicht die Bedeutung der Musik im Schulprogramm der Stormarnschule.
Aber auch der Sport kann mit beachtlichen Ergebnissen aufwarten: Anfang des Schuljahres haben unsere Tennismannschaften der Jungen und der Mädchen als Landesmeister Schleswig-Holstein bei der Endrunde in Berlin vertreten, und Ende des Jahres ist die Hockeymannschaft der Mädchen Landesmeister geworden. So ganz nebenbei schnappten sich unsere Fußballer gegen starke Konkurrenz den begehrten „Eckhorst-Cup“.
Unser Austausch- und Fahrtenprogramm ist, wie in den vergangenen Jahren auch, in vollem Umfang durchgeführt worden; allerdings haben wir uns mit einigen Problemen auseinandersetzen müssen. So reichten die Landesmittel für die Begleitpersonen bei weitem nicht aus, und es war nur dem Zuschuss des VdF zu verdanken, dass alle Vorhaben realisiert werden konnten. Das Finanzierungsproblem werden wir aber umgehend lösen müssen. Die Fortsetzung des Austauschs mit Polen scheint dagegen langfristig gesichert, weil wir mit der neuen Partnerschule in Gdynia offenbar einen guten Griff getan haben und sehr harmonisch kooperieren.
Im Mittelpunkt der Auseinandersetzung mit der Arbeitswelt standen die Wirtschaftswoche des 12. Jahrgangs und das Betriebspraktikum der 9. Klassen. Die Elterninitiative „Arbeitswelt 2002“, ein Informationstag zu verschiedenen Berufsfeldern für die Schülerinnen und Schüler ab der 9. Klasse, ergänzte diese Arbeit.
Die Schülervertretung nahm auch in diesem Jahr wieder regen Anteil an der Arbeit der Arbeitsgruppen und Konferenzen. Sie selbst bot ihren Mitschülern aus der Orientierungsstufe mit der „Schülerschule“ wieder ein auf- und anregendes Wochenende und organisierte für unsere Schule den landesweit ausgerufenen „Sozialen Tag“, der einen ansehnlichen Betrag zur Unterstützung der Aktion „Schüler helfen leben“ erbrachte.
Wie schon in den Jahren zuvor gab es eine breit gefächerte Zusammenarbeit aller Gruppen und Gremien der Schule, die in fairer und vertrauensvoller Weise Projekten vom Schulprogramm bis zur Suchtprävention gewidmet war. Beispielsweise wurde das gegenseitige Verständnis durch den Eltern-Lehrer-Gesprächskreis besonders gefördert, während in den Fachkonferenzen die Umsetzung der neuen Lehrpläne für die Oberstufe diskutiert und geplant wurde. Alles in allem haben wir in diesem Schuljahr besonders viele und aufwendige Aufgaben bewältigt, was nur gemeinsam gelingen konnte; ich danke daher allen Beteiligten für ihr ausdauerndes und schließlich erfolgreiches Engagement und freue mich schon jetzt auf die Fortsetzung der Zusammenarbeit!
Ausblick auf das nächste Schuljahr
Klar, dass wir uns auf die Zusammenarbeit mit unseren „Neuen“ freuen! Gemeint sind damit sonst immer unsere Sextaner, aber hier unsere neuen Kolleginnen und Kollegen.
Frau Hammerich und Frau Jahn verstärken nun die mathematisch-naturwissenschaftliche „Fakultät“, nachdem sie sich in den vergangenen Jahren ganz ihrer Familie gewidmet haben, Herr Rizmanski ist nach seinem „Ausflug“ nach Mecklenburg-Vorpommern von uns schon deswegen mit offenen Armen empfangen worden, weil mit ihm endlich der Religionsunterricht verstärkt werden kann, und der Kollegensport? Apropos Kollegensport: Herr Wißler ist zwar schon etwas länger bei uns, aber auch für ihn beginnt nun sein erstes vollständiges Jahr an der Stormarnschule, auch ein mathematisch-naturwissenschaftliches mit erheblicher sportlicher Beimischung. Genauso ergeht es nun Frau Vierck, die mit zwei Mammutfächern im Gepäck aus Südamerika zu uns gestoßen ist und bewiesenermaßen (Syltfahrt! ) mit Geld umgehen kann. Und Frau Andersen Jordan? Sie haben wir in Zeiten des akuten FranzösischMangels direkt aus unserer Elternschaft heraus mitten im Schuljahr verpflichtet und sie gleich auch noch als „Gelernte“ im Philosophieunterricht eingesetzt, sodass auch sie jetzt vor ihrem ersten vollständigen Stormarnschuljahr steht.
An gemeinsamen Aufgaben mangelt es jedenfalls nicht: Denn kaum haben wir in monatelangem Ringen ein Schulprogramm aufgestellt, steht schon die Vorbereitung der ersten internen Evaluationsschritte an. Spätestens auf einem SCHILF-Tag werden wir uns mit diesem Problem befassen. Vielleicht ist dann auch schon Gesprächsbedarf hinsichtlich des neu eingeführten bilingualen Unterrichts. Auf alle Fälle werden wir uns intensiv mit dem augenblicklichen Raummangel und dem zukünftigen Bedarf als mindestens dreizügige Schule befassen müssen. Dabei werden wir hoffentlich den bis dahin aktualisierten Schulentwicklungsplan der Stadt und das Musterraumprogramm des Landes zugrunde legen können.
Aber erst werden wir einfach verschwinden, gar nicht erst in den Unterricht gehen, sondern erstmal den letzten Teil des Schuljuhiläums abfeiern, auf Sylt, einfach so!
Hans-Christian Frahm
aus: Jahrbuch 2001/2002 der Stormarnschule Ahrensburg, S. 6, 7