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Jahresbericht 2002/03

Bericht des Schulleiters über das Schuljahr 2002/03

 

Ein undramatisches Jahr liegt hinter uns, das doch so ungewöhnlich begann: Zum Jubiläumsschulfest versammelte sich die ganze Schule auf Sylt, um bei "gnadenlos blauem" Himmel zu feiern - drei Tage und zwei Nächte haben nicht wenige von uns einfach "durchgemacht", das 75-jährige Bestehen der Stormarnschule eben gebührend gewürdigt.

Dann hatte uns der Alltag schnell wieder eingeholt, mit dem Unterrichtsbeginn, der Dienstversammlung, der feierlichen Sextaneraufnahme und unendlich vielen organisatorischen Aktivitäten.

Das Unterrichtsangebot für unsere 5. Klassen hatten wir durch das Angebot eines bilingualen Vorkurses erweitert, der nach zwei Jahren im 7. Schuljahr zum Erdkundeunterricht in englischer Sprache führen soll. Leider konnten wir nicht alle Interessenten in den Vorkurs aufnehmen, sodass es noch manche Enttäuschung gab.

Dagegen haben alle Interessierten, und das sind Dreiviertel des Jahrgangs, in den Musikzweig Aufnahme gefunden, und wir haben außerdem zwei große Chöre bilden können.

Überhaupt war das Angebot an unsere Schülerinnen und Schüler im außerunterrichtlichen Bereich auch dieses Jahr wieder sehr vielfältig: neben einer Vielzahl von Arbeitsgemeinschaften organisierte die Schülervertretung für die Orientierungsstufe die Schülerschule und Schülerinnen (und auch einige Schüler) nahmen am Girls Day die Gelegenheit wahr, sich über sogenannte typische Frauen- beziehungsweise Männerberufe zu informieren.

Wie in jedem Jahr fanden eine Reihe von Studien- und Klassenfahrten statt.

Um das Fahrtenprogramm auch für die Zukunft auf eine sichere Grundlage zu stellen, musste eine Lösung für das Problem der Finanzierungslücke zwischen dem Kostenbeitrag des Landes für die Begleitpersonen und den tatsächlichen Aufwendungen gefunden werden. Schließlich hat die Schulkonferenz beschlossen, das Gesamtprogramm leicht zu reduzieren, in der Mittelstufe den Schwerpunkt mehr auf den erlebnispädagogischen Aspekt zu legen und die Kostenlücke durch einen Fahrtenfonds, der von dem Verein der Freunde der Stormarnschule (VdF) verwaltet wird, zu schließen. Die pädagogischen Aspekte des Fahrtenprogramms waren vorher auf einem schulinternen Fortbildungstag (SCHILF-Tag) eingehend erörtert worden.

In Erweiterung dieser Thematik befassten sich an diesem Tage weitere Arbeitsgruppen mit den Möglichkeiten der Projektarbeit und mit dem Konfliktlotsenmodell. Neben den zeitlich möglichst koordinierten Projekten, die in der Regel fächerübergreifend gestaltet werden sollen, wurde empfohlen, Kollegen zur Ausbildung als Multiplikatoren für Schülerkonfliktiotsen zu schicken, damit diese bald ihre Arbeit aufnehmen können.

Die verspätete Veröffentlichung des Erlasses zur Durchführung von Parallelarbeiten mit dem Ziel, in den Fächern Deutsch, Englisch und Mathematik eine Qualitätskontrolle und -sicherung zu erreichen, ließ kaum noch Zeit, sich auf gemeinsame Inhalte zu verständigen, sodass bei diesem Durchlauf noch stark improvisiert werden musste, was wiederum den Aussagewert dieser Arbeiten leider einschränkte.

Eine gewisse Unruhe brachten personelle Veränderungen mitten im Schuljahr mit sich, während nämlich die Kollegen Frau Klotz, Herr Voll und Herr Fürsen ausgeschieden sind, traten für diese Frau Day, Frau von Werder und Frau Schmager in das Kollegium ein. Die Folge waren Umbesetzungen in den Klassenkollegien in größerem Umfang.

Davon unbeeindruckt hat die Musikfachschaft wieder tolle Konzertabende vorbereitet und durchgeführt, die traditionell vor Weihnachten und am Ende des Schuljahres lagen.

Eine permanente Diskussion über Alltagsfragen findet sicherlich nicht nur an unserer Schule statt. Die meisten Punkte sind eigentlich auch nicht weiter erwähnenswert, doch dieses Mal stand die Pausenordnung auf dem Prüfstand. Nach einer längeren und sehr intensiven Diskussion wurde beschlossen, dass die Schüler der Unter- und Mittelstufe in den großen Pausen das Schulgebäude verlassen sollen; in diesem Zusammenhang steht auch das Bemühen um die Gestaltung und Ausstattung der Pausenhöfe, die leider eher wie Parkplätze anmuten und daher wenig einladend wirken.

Unterhaltung und Weiterentwicklung des Schulgebäudes und -geländes sind Sache des Schulträgers, also der Stadt Ahrensburg. Daher haben sowohl die Schulleitung als auch der Schulelternbeirat intensive Gespräche mit dem Schul- und Kulturausschuss und den Rathausfraktionen über Ausstattungsprobleme geführt. Einigkeit bei allen Beteiligten war darüber schnell zu erzielen, dass dringend eine Entscheidung in der Frage des Raumbedarfs der Schule fallen muss.

Die Anmeldezahlen der letzten Jahre haben nämlich zu einer Vierzügigkeit geführt, für die keine ausreichende Anzahl an Klassenräumen zur Verfügung steht. Den vorhandenen 17 Klassenräumen stehen 21 Klassen in den Jahrgängen 5 bis 10 gegenüber, sodass die Schule Sonder- und Fachräume provisorisch umwidmen musste. Wie die Entscheidung ausfallen wird, ist angesichts knapper Haushaltsmittel noch offen. Das Spektrum der Lösungsmöglichkeiten reicht offenbar von einer Aufnahmebeschränkung bis zum Bau weiterer sieben Klassenräume für eine volle Vierzügigkeit.

Die Schule favorisiert eine Teillösung, nämlich die Drei- bis Vierzügigkeit (vier zusätzliche Klassenräume), um einerseits auch in den kommenden Jahren Schülerinnen und Schüler nicht abweisen zu müssen, die unter anderem wegen des besonderen Profils (zum Beispiel des Musikzweigs) angemeldet werden, um andererseits auch der angespannten Finanzsituation der Stadt Rechnung zu tragen.

Mit den höheren Schülerinnenzahlen und der Ausweitung des Nachmittagsunterrichts einher geht die rasante Entwicklung der Cafeteria, unseres Schlemmerkellers (in der Spitze über 100 Essen täglich!), die dringend weiter ausgebaut werden muss; bei diesem Projekt ist wie schon bei ihrer Einrichtung vor knapp zwei Jahren an ein Zusammenwirken des Schulträgers mit der Elternschaft gedacht.

Für Außenstehende - und diese nicht ganz neue Erkenntnis haben auch die Gespräche mit dem Schulträger gebracht - erscheint der Wunsch nach einem angemessenen Aufenthaltsbereich für die Schülerinnen und Schüler, also nach einer Pausenhalle, eher als eine Frage der Luxusausstattung als die einer dringend erforderlichen Grundausstattung. Dieser Eindruck hat sich offenbar auch bei einigen Entscheidungsträgern festgesetzt, weil sie das Projekt nicht als Foyererweiterung des Eduard-Söring-Saales sehen. In diesem Punkt konnten wir in den Gesprächen noch nicht hinreichend überzeugen.

Die überfällige Renovierung der Klassenräume und Flure sowie die Instandsetzung der Außenanlage ist im geringen Umfang begonnen worden, genauso wie die Verkabelung der ersten Räume, um das EDV-Netz der Schule über alle Fachbereiche zu spannen.

Die personelle Versorgung durch das Ministerium ist in Bezug auf den Ersatz der ausscheidenden Kollegen zügig erfolgt und hat die Wünsche der Schule weitgehend berücksichtigt. Allerdings war die Schule auch in diesem Jahr wieder unterversorgt; gemessen an der offiziellen Stundentafel fehlten uns etwa 4% der Sollstunden, also etwa 1,5 Planstellen. Die Neubesetzung der Funktionsstelle des stellvertretenden Schulleiters mit Herrn Eckhard Gaumnitz erfolgte gerade noch zum Beginn des neuen Schuljahres.

Das Jahr war insgesamt wieder geprägt durch eine hervorragende Zusammenarbeit zwischen der Schulleitung und dem Kollegium und der Elternschaft sowie der Schülervertretung. Alle zur Entscheidung anstehenden Fragen wurden so gut gemeinsam vorbereitet, dass die Beschlüsse in den Konferenzen meistens einstimmig gefasst werden konnten.

Wir haben einen unglaublichen Einsatz der "Schlemmerkeller-Mütter" erlebt, für den wir uns nicht genug bedanken können. Unser Partner Herr Fielmann hat uns mit seiner sehr effektiven und großzügigen Unterstützung des Cafeteriabetriebes und der unauffälligen Hilfe an verschiedenen Brennpunkten der Schule manche Sorge abgenommen herzlichen Dank!

Im übrigen hat die Arbei tmit allen Beteiligten soviel Spaß gemacht, dass daraus eine starke Motivation für das kommende Schuljahr erwachsen ist.

 

Ausblick auf das nächste Schuljahr

Das Bemühen um Verbesserung des Unterrichtsangebots und der Ausstattung der Schule wird weitergehen. Die Unterrichtsversorgung wird durch die Aufstockung der Mittel des Vertretungspools des Landes weiter stabilisiert werden, eine Verbesserung der Planstellenzuweisung des Landes ist damit allerdings nicht erreicht.

Für die Oberstufe wird das Angebot durch einen Projektkurs in Rechtskunde erweitert, für den wir einen Rechtsanwalt haben gewinnen können.

Die beiden bilingualen Vorkurse werden am Ende des Schuljahres zu einer Lerngruppe verschmelzen, in der dann der Erdkundeunterricht in englischer Sprache erteilt werden wird.

Das Schulprogramm wird sicherlich seine erste Fortschreibung erfahren, denn Ansätze und Evaluation sind bereits erarbeitet.

Besonders die Ausrüstung mit modernen Medien, zum Beispiel die Vernetzung und Ausstattung der Klassenräume mit Computern, wird fortgesetzt werden, wie auch die Stärkung des projektorientierten Unterrichts.

Das Fahrtenprogramm kann in überarbeiteter Fassung umgesetzt werden: mit den erlebnisorientierten Klassenfahrten der 7. und 8. Klassen ist ein neuer Akzent gesetzt, und die Finanzierungslücke zwischen der Mittelzuweisung des Landes und der tatsächlich entstehenden Kosten für Begleitpersonen wird durch eine Umlage der Elternschaft geschlossen werden.

Von der Stadtvertretung erwarten wir dringend eine Entscheidung bezüglich des immer drängender werdenden Raumproblems: Angesichts der hohen Anmeldezahlen, die in der Tendenz eher noch steigen, benötigen wir den entsprechenden Ausbau der Klassenraumkapazität zur vollen Vierzügigkeit, mindestens also die Räume für eine Drei- bis Vierzügigkeit. Mit dem Steigen der Schülerzahlen und der Ausweitung des Unterrichts in den Nachmittag hinein ist die Fortsetzung des Ausbaus der Cafeteria - unseres Schlemmerkellers -, der Pausenhalle und der Schulhöfe eng verbunden: Der Schlemmerkeller benötigt einen zweiten Aufenthaltsraum und eine Erweiterung der Küche; der Bau der Pausenhalle, gleichzeitig als Foyer für den Musiksaal bereits um 1990 (!) konzipiert, zusammen mit der schülergerechten Ausstattung der Pausenhöfe würde das Problem der fehlenden Aufenthaltsräume erledigen.

An die Einlösung des Versprechens, seinerzeit mit der Sanierung der Fassade der Schule abgegeben, dass eine umfassende Aufarbeitung und Neugestaltung der Gartenanlage unmittelbar folgen werde, wagen wir für das kommende Schuljahr schon gar nicht mehr zu glauben!

Hans-Christian Frahm

aus: Jahrbuch 2002/03 der Stormarnschule Ahrensburg, S. 6, 7