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Jahresbericht 2006/07

Bericht der Schulleiterin über das Schuljahr 2006/07

 

„Die Stormarnschule ist ein Ort, da ist man gern, will nicht mehr fort.

Es lebt sich hier fast familiär, ich frage Dich, was willst Du mehr?

Schau Dir am besten selber an, was man hier alles machen kann.

Die Eltern schnippeln alles klein,

das kann nur unsere Cafeteria sein.

In der Cafe' gibt's 'nen Schmaus,

in den Pausen geht es raus."

 

Die Klasse 6d unter der Leitung von Frau Kursawe textete und komponierte den Stormarnschul-Rap (der vollständige Wortlaut ist ebenfalls in dieser Ausgabe des Jahrbuches zu finden) zunächst einmal für Eltern und Kinder der vierten Grundschulklassen - doch in dem Song steckt mehr: Wenn die 6d so ausdrücklich das Thema „Cafeteria" aufgreift, dann ist hier auf liebevolle Art auch eine Hommage an Frau Simon und ihre über 150 Helferinnen und Helfer herauszulesen. Seit 2001 bis zum Ende des Schuljahres 2006/07 war Frau Simon - mit Frau Peters an ihrer Seite - hauptverantwortlich tätig für das leibliche Wohl der Schülerschaft und des Kollegiums, kümmerte sich um das tägliche Menü, den Verkauf, die Bestellungen, den Einkauf, den direkten Kontakt mit Hof Lütjensee und die Erstellung des „Dienstplans" für alle Mitarbeiter/innen. Ihr großes Engagement gepaart mit ihrer Aufgeschlossenheit haben ihr an der Schule hohe Anerkennung verschafft; besonders für viele Schülerinnen und Schüler war sie eine wichtige Vertrauensperson, die durch ihr unkompliziertes und fröhliches Wesen zu einer guten Atmosphäre beitrug. Wir haben Frau Simon und ihren Helferinnen aber noch viel mehr zu verdanken: das Büffet auf Abiturentlassungsfeiern, die Beköstigung auswärtiger Gäste, die Initiative für die Einrichtung des Innenhofes - um nur einige Beispiele zu nennen. Wenn tatkräftige Unterstützung gebraucht wurde, waren Frau Simon und Frau Peters sofort - mit guter Laune! - bereit, ihr Organisationstalent in den Dienst der Schule zu stellen. Vielen Dank, Frau Simon, vielen Dank, Frau Peters, für Ihren unermüdlichen Einsatz an unserer Schule!

Mit Beginn des Schuljahres 2007/08 hat nun Frau Zeiss das Amt der Koordinatorin für die Cafeteria übernommen; wir wünschen ihr eine gute Zusammenarbeit mit allen Beteiligten und Freude an der - sicher nicht immer leichten - Aufgabe! Das Zusammenleben in der Schule gefördert hat auch unser Schulfest, das unter dem Motto „europaweit" stand. Bei herrlichem Wetter stellten Klassen einzelne europäische Länder unter Leitung ihrer Klassenlehrer/-innen und mit der Unterstützung von Oberstufenschülern/-innen und Eltern projektorientiert dar. Für eine lebendige Stimmung sorgten am Abend „Grillwurst" und unsere „VIBBs", die mittlerweile eine so hohe Professionalität erlangt haben, dass selbst Aufführungen unmittelbar vor dem mündlichen Abitur ganz „cool" absolviert wurden - kein Grund zur Aufregung.

Unsere Musiker haben - neben den „üblichen" Aufführungen zu Weihnachten und zum Schuljahresende - ihre internationalen Kontakte wiederum intensivieren können. Neben dem von der EU subventionierten länderübergreifenden Großprojekt „CATCH" (Culture Across the Channel), das ich im letzten Jahrbuch vorgestellt habe, sind für das kommende Schuljahr weitere gemeinsame (Konzert-)Projekte vorgesehen. Ich freue mich ganz allgemein über die große Bereitschaft, den Mut, über den „Ahrensburger Tellerrand" nicht nur hinauszublicken, sondern über ihn hinwegzuspringen.

Seit Bestehen des Kooperationsvertrages mit der renommierten June First Middle School in Peking versucht die Stormarnschule ihre Kontakte auf weltweiter Ebene auszubauen. Sie ist seit dem Schuljahr 2006/07 Mitglied der „World Educational Alliance", die auf chinesische Initiative hin 2005 ins Leben gerufen worden ist, und hat nach einem ersten Besuch in China (Juli 2006) nun auch an der Jahrestagung in Cleveland (USA) im Oktober 2006 teilgenommen. Die Stormarnschule vertrat dabei als einzige Schule den europäischen Kontinent. Zu der Alliance gehören mittlerweile jeweils eine Schule aus China, Hongkong, Australien, Indien, Südkorea, USA, Kanada und Südafrika. Weitere Schulen stehen auf der Warteliste, der Zugang wird aber von den Initiatoren noch sehr restriktiv gehandhabt. Vor- und Nachbereitung der jährlichen Konferenz, die jeweils ein anderer Kontinent ausrichtet, sind höchst aufwendig. Ich habe hier tatkräftige Unterstützung von einer Schülergruppe um Jan Overbeck erfahren, die es mir durch die Vorbereitung einer entsprechenden Powerpoint-Präsentation ermöglicht hat, in Cleveland die Stormarnschule ganz aus der Sicht der Schülerschaft darzustellen. Ziel ist es, auf internationaler Ebene den Austausch unter Schulleitern, Lehrern und allen voran unter den Schülern so weit voranzutreiben, dass der jeweilige nationale Horizont in der Schul- und Bildungslandschaft aufgebrochen und globales Denken (in der Wirtschaft schon lange eine Selbstverständlichkeit) auch hier gefördert wird. Im Oktober 2007 werde ich gemeinsam mit Frau Vierck, einer Kollegin mit umfangreicher Auslandserfahrung u.a. auch im asiatischen Raum, an der Jahrestagung in Johannesburg / Südafrika teilnehmen. Im Jahre 2008 wird die Tagung aller Voraussicht nach an der Stormarnschule stattfinden.

Unsere ehemaligen „Roboterschüler", die inzwischen die Stormarnschule als Abiturienten verlassen haben, sorgen weiterhin für Aufsehen und heimsen beachtliche Erfolge ein: Mit ihrem Projekt „Roboterbau im Schulunterricht" möchten Andrej Nikonov, Eike Rehder, Christian Tigges und Martin Scharf möglichst vielen Schülern und - ganz besonders - Schülerinnen die Informatik praxisnah und handlungsorientiert nahebringen. Ihr Konzept hat nicht nur hohe Anerkennung mit einem ersten Platz beim Landeswettbewerb „Jugend forscht" bekommen, sondern wurde auch ausgezeichnet beim „Ideenmacher-Wettbewerb" der Thyssen-Krupp AG. Herzlichen Glückwunsch! Doch damit nicht genug: Jüngere Schüler haben die Idee am Ende des Schuljahres begeistert aufgegriffen, werden ihrerseits an einem Wettbewerb teilnehmen und aus einem von der Firma Jungheinrich gesponserten Lego-Mindstorms-Set mit einigen Erweiterungen einen möglichst kleinen, starken und wendigen Gabelstapler bauen, der außerdem seine Last noch möglichst hoch heben soll. Zeitgleich möchten sie eine Arbeitsgemeinschaft „Roboter AG" für die 5. und 6. Klassen im Schuljahr 2007/08 anbieten. Viel Erfolg!

Die Begeisterung für Mathematikwettbewerbe hat in diesem Jahr wieder zugenommen: Allein 230 Schülerinnen und Schüler beteiligten sich am „Känguru"-Wettbewerb. Katharina Klioba aus der Klasse 6d durfte nach erfolgreicher Teilnahme am Landeswettbewerb der Mathematikolympiade in das Mathe-Camp nach Westensee fahren. Ebenso erfolgreich waren Julia Nikonov und Tristan Harder aus der Klasse 9b, die das Land Schleswig-Holstein bei der Bundesrunde der Mathematikolympiade in Karlsruhe vertreten haben.

Im Lehrerkollegium gab es viel Bewegung: Zu Beginn des Schuljahres 2006/07 begrüßten wir Frau Frercks, die die Fächer Biologie und Sport unterrichtet, und Herrn Stein mit den Fächern Mathematik, Physik und Informatik. Herr Dr. Muschik (Französisch und Geschichte) bleibt nun dauerhaft an der Schule, nachdem er bereits seit Februar eine kranke Kollegin vertreten hatte. Frau Hensen nahm ihre Ausbildung in den Fächern Englisch und Sport auf. Zum Halbjahreswechsel hat Frau Ebel nach erfolgreich abgeschlossener Ausbildung in den Fächern Deutsch und Wirtschaft/Politik die Schule verlassen. Frau Rewerts, die an der Stormarnschule 22 Jahre lang die Fächer Mathematik und Physik unterrichtet hat, wechselte an die Theodor-Mommsen-Schule nach Bad Oldesloe. Im zweiten Halbjahr begann Frau Kotte mit den Fächern Mathematik und Französisch ihre Tätigkeit bei uns. Frau Beck unterrichtete ein halbes Jahr die Fächer Deutsch und Biologie, bevor sie in ihre Heimatstadt Kiel zurückkehrte. Anfang Februar 2007 trat Herr Studiendirektor Schwenke sein neues Amt als Schulleiter des Gymnasiums in Trittau an. Unser amerikanischer Fremdsprachenassistent Herr Handelman kehrte nach einem sehr engagierten Jahr bei uns in die USA zurück. Frau Schmidt ist am Ende des Schuljahres in den Mutterschutz gegangen und Frau Hörberg tritt zum neuen Schuljahr ihren Auslandsschuldienst in der Türkei an. Gleichzeitig haben wir Frau Dose, Frau Matthies und Frau Schindler-Wurr feierlich in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet.

Das zweite Halbjahr hat uns noch einen Höhepunkt der ganz besonderen Art beschert: Unsere Schülervertretung mit ihren Schülersprechern Frederick Tietz und Lea Schmidt lud zum ersten Schulball in der Geschichte der Stormarnschule in den Marstall ein. Das vorzügliche Essen wurde von Hof Lütjensee geliefert (an dieser Stelle meinen herzlichen Dank an Herrn Fielmann für sein nachhaltiges Engagement in der Stormarnschule!) und von Cafeteria-Müttern, -Vätern und Kollegen zubereitet. Ereignisse dieser Art, die das Gemeinschaftsgefühl stärken, sind gerade in einer Zeit, die eher von bildungspolitischer Unruhe gekennzeichnet ist, von tragender Bedeutung. Dazu gehört auch die Erhaltung und Stärkung des Musikzweiges, der für uns das wichtigste Instrument einer umfassenden Schülerförderung bildet.

Zum achten Mal haben unsere engagierten Eltern als Referenten/-innen ihre Berufe den Schülerinnen und Schülern der 9. bis 12. Klassen vorgestellt. Nach einer informativen Podiumsdiskussion gab es - wie auch in den Vorjahren - eine „Berufsmesse" und anschließend „Workshops" in kleinen Gruppen. Dass das Engagement der Eltern auf fruchtbaren Boden fällt, zeigen erste Rückmeldungen von ehemaligen Schülern, die ihre Ausbildung und ihr Berufsziel aufgrund der Informationen gewählt haben, die ihnen am „Infotag Arbeitswelt" vermittelt worden sind.

Mit Dankbarkeit blicke ich zurück auf die nicht nur gut funktionierende, sondern auch sehr harmonische Zusammenarbeit mit den unterschiedlichen Gremien an der Stormarnschule. So manche Konfliktsituation haben wir bewältigt und eine Lösung gefunden, weil alle Beteiligten an einem Strang gezogen haben. Unter diesem Aspekt können wir den bildungspolitischen Neuerungen, die teilweise jetzt schon greifen oder in naher Zukunft den Schulalltag bestimmen werden, gelassen entgegensehen: So haben wir im Schuljahr 2007/08 bereits das erste Zentralabitur; das achtjährige Gymnasium (G 8) wird dann 2008/09 eingeführt, und schließlich wird der 9. Jahrgang des Schuljahres 2006/07 in den Jahrgangsstufen 12 und 13 nicht mehr im Kurssystem, sondern klassenweise unterrichtet. Was uns hier als „Reformen" verkauft wird, ist schlicht und ergreifend eine Sparmaßnahme des Landes. Inzwischen darf man das auch laut sagen.

Ich bedanke mich persönlich bei meinen Kolleginnen und Kollegen, den Eltern, den Stadtvertretern und bei allen Schülerinnen und Schülern für ein Schuljahr, das uns schon eine Ahnung davon vermittelt hat, welche großen Herausforderungen noch auf uns zukommen werden. Halten wir es weiterhin mit dem Rap der Klasse 6d:

 

„Und bringst Du voll und ganz Dich ein,

kannst Du bei uns recht glücklich sein."

 

Dr. Michaela Witte

aus: Jahrbuch 2006/07 der Stormarnschule Ahrensburg, S. 5-7