X


Suchtprävention

Daten aus dem Drogen- und Suchtbericht 2003 der Bundesregierung

Im Jahr 2003 starben 1477 Menschen an den Folgen ihres Rauschgiftkonsums. Das ist der niedrigste Stand seit 1989. Gleichzeitig starben im Jahr 2003 rund 40.000 Menschen an den Folgen des Alkoholkonsums. Beunruhigend ist besonders der Trend zum exzessiven Alkoholkonsum bei Jugendlichen. Über 110.000 Menschen starben im Jahr 2003 an den Folgen tabakbedingter Krankheiten. Das durchschnittliche Einstiegsalter für das Rauchen wird mit 13,6 Jahren angegeben. (Quelle: REGIERUNGonline: Drogen- und Suchtbericht 2003, 22.4.2004)

Ziele der Suchtprävention an der Stormarnschule

Aus den vorliegenden Zahlen ergibt sich die Zielrichtung der Suchtprävention an der Stormarnschule: Es geht nicht in erster Linie um Aufklärung über die Gefahren, die mit dem Konsum illegaler Drogen verbunden sind. Weit gefährlicher sind die Folgen des Konsums von legalen Suchtstoffen wie Alkohol und Nikotin. Statistisch nicht erfasst, aber ebenso verbreitet und gefährlich sind darüber hinaus die vielfältigen Verhaltenssüchte wie Computerspielen, Esssucht, Magersucht, Arbeiten (Workaholic), Telefonieren etc..

Suchtprävention muss deshalb breiter angelegt sein und Jugendliche in die Lage versetzen, ihre Lebensgestaltung aktiv und bewusst in die eigenen Hände zu nehmen. Dazu ist es erforderlich, dass die Jugendlichen Klarheit über ihre Bedürfnisse und Lebensziele gewinnen und dass sie selbstbewusst ihre Ziele formulieren und in soziale Prozesse einbringen können.

Umsetzung im Unterrichtsalltag

Grundsätzlich soll der Unterricht in allen Fächern darauf zielen, die Jugendlichen zu selbständigen und sozial verantwortlichen Menschen zu erziehen. Darüber hinaus gibt es über die Klassenstufen verteilt Unterrichtseinheiten, die Sucht- und Drogenprobleme direkt thematisieren:

 

Klasse

Fach

Thema

5 und 6

Philosophie

Stärkung des Selbstvertrauens, Fähigkeit zur Konfliktlösung, Entwicklung von eigenständigen Positionen gegenüber Gleichaltrigen (nach dem Programm von Lions Quest)

6

Biologie

Gesunderhaltung des Körpers: Ernährung und Atmung. Schwer­punkte u.a.: Gesunde Ernährung und Raucherprophylaxe

7 oder 8

Religion

Menschliches Selbstverständnis, Bewusstsein, Bewusst­seinserweiterung, Sucht und Such­tentstehung.

8

Biologie

Sucht und Drogen: Untersuchung der Ursachen von Abhängigkeit und der Auswege aus der Sucht nach dem AGS-Modell (Aus­weichendes Verhalten - Gewöhnung - Sucht).

9 oder 10

Biologie

Ernährungsverhalten und Ernährungsstörungen

13

Biologie

Neurophysiologie: Wirkung von Drogen

Neben diesen als verpflichtend vorgesehenen Unterrichtseinheiten können die folgenden Projekte in Absprache zwischen Eltern, Schülern/Schülerinnen und Fachlehrern/Fachlehrerinnen durchgeführt werden.

Klasse

Fach

Thema

6

Externe

Prävention: Mobbing, Gewalt, Aggression

Ab 6

Elternabend

Erziehungsverhalten zum Thema Suchtmittel

7

Klassenlehrer/in

(und Fachkollege/in)

Besuch in der Lungenklinik Großhansdorf

7

Externe

Basisseminar zur Suchtprävention: Stärkung von Selbstbewusstsein – Neinsagen, Schwerpunkt Alkohol

7 oder 8

Deutsch

Lektüre zur Suchtproblematik

9

Externe

Alkohol und Partydrogen oder Besuch einer Beratungsstelle oder Cannabis oder Essstörungen

10

Externe

Mobbing/Gewaltverhütung, Zivilcourage, Mediation,

Umsetzung im außerunterrichtlichen Schulalltag

Die Gestaltung des außerunterrichtlichen Schulalltags muss darauf zielen, den Schülern und Schülerinnen ein sicheres Umfeld zu bieten, in dem sie ihre Fähigkeiten in sinnvollen gemeinsamen Aktivitäten entwickeln und einsetzen können. Eine wichtige Funktion im Sinne dieser Ziele haben die musikalischen Aktivitäten an der Stormarnschule: Die Musicalprojekte in der Orientierungsstufe, der Musikzweig in Orientierungs- und Mittelstufe und die verschiedenen Aktivitäten und Konzerte der Orchester und Chöre. Besondere Bedeutung hat in diesem Zusammenhang auch das Zusammenleben von Lehrern und Schülern etwa bei Klassenfahrten und Exkursionen oder im schulischen Alltag in den Pausen oder im Schlemmerkeller. Selbstverständlich ist, dass Lehrer sich dabei ihrer Vorbildfunktion bewusst sind und sich entsprechend verhalten. Drogenmissbrauch in der Schule oder im Rahmen schulischer Unternehmungen muss konsequent unterbunden werden. In konkreten Konfliktsituationen steht Herr Thieme als Beratungslehrer Schülern und Eltern zur Verfügung.

 

Zusammenarbeit mit den Eltern

Der wesentliche Teil der Erziehungsarbeit und damit auch der Suchtprävention liegt in den Händen der Eltern. Die Schule möchte die Eltern mit ihren Mitteln unterstützen und informiert deshalb über ihre Aktivitäten zur Suchtprävention. Konkrete Probleme bei einzelnen Schülern oder Schülerinnen oder in einzelnen Klassen müssen in Zusammenarbeit zwischen Eltern und Lehrern beraten und betreut werden.

 

Beschlossen auf der Schulkonferenz am 14. April 2005